So wird in verschieden Städten weltweit die Revolution begangen
Revolution | MALMOE 80 Schwerpunkt
Revolutionsjubiläen
„Ich war, ich bin, ich werde sein.“ Diese Selbstdarstellung der Revolution in den berühmten Worten Rosa Luxemburgs klingt heute abwegig. Es gab so lange keine Revolutionen mehr, dass es zuweilen fraglich scheinen muss, ob es je welche gab. Die bunten „Farbrevolutionen“ der letzten zwei Jahrzehnte in mehreren Ländern Osteuropas, Nordafrikas und Asiens hatten beispielsweise nur den Austausch der jeweils regierenden OligarchInnen zum Ergebnis. Damit spotteten sie, trotz des begründeten und authentischen Engagements der AkteurInnen, dem Begriff der Revolution. Dieser Enttäuschung zum Trotz nimmt sich skug und MALMOE das sehr ambitionierte Kooperationsprojekt vor, anhand der Revolutionsjubiläen des Herbstes 2017 (500 Jahre Reformation / 100 Jahre Oktoberrevolution) nachzuforschen und zu ergrübeln, was aus der Möglichkeit des revolutionären Umschwungs geworden ist. Selbstverständlich kann dies nur über einzelne Splitter gelingen, die allenfalls den Vorschein eines Revolutionsbegriffes bieten. Dennoch – deutlich könnte werden: „Geschichte ist nur zu verstehen als Revolution mit anderen Mitteln“ (Eugen Rosenstock-Huessy). Wer weismachen will, es gäbe einzig den ruhigen evolutionären Fluss der Entwicklung, irrt sich oder will täuschen. Um Veränderung zu erreichen beliebt die Menschheit mitunter zu springen.
Neben diesem Schwerpunkt befassen sich auch andere Texte dieser Ausgabe mit der Revolution. Sie sind mit diesem Logo gekennzeichnet: Wer noch mehr revolutionären Eifer verspürt, darf diesen auf skug.at stillen. Dort finden sich ungekürzte Versionen mit üppiger Bebilderung, sowie weitere Texte.
Europa im Herbst
Im Grunde ist es ganz simpel: Wer nicht ersticken will in Ideologien oder bürgerlichen Illusionen, muss an die Veränderlichkeit der Verhältnisse glauben
Über Leben und Tod der Marxistischen Linken
Ein Interview mit Sebastian Vetter von der Platypus Affiliated Society