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  DISKURSIV: 15 JAHRE MALMOE

Kritischer Printjournalismus here we are! Wer wir sind und warum das gut so ist

Zugegeben, manchmal sind wir wirklich im Nachteil: Wenn plötzlich doch das Haus der Geschichte aus der Schublade gezogen oder Polizeisprecher Johann Golob zum x-ten Mal als ‚neutrale‘ ORF-Quelle zum Akademikerball eingespannt wird, dann würde man sich manchmal am liebsten alle Fingernägel abbeißen, weil das nächste MALMOE-Erscheinungsdatum ja doch erst in eineinhalb Monaten ist. Da beneiden wir fallweise die deutschen Kolleg_innen oder vielleicht selbst die von Vice. Und nicht nur deswegen. Sondern auch, weil sie die (online) Selbstvermarktung besser hinkriegen und damit vermutlich präsenter sind.
Warum trotzdem kritischer Printjournalismus à la MALMOE? Viereinhalb Gründe (oder mehr). Unser Erscheinungszeitraum verhindert zwar die schnelle Intervention in den Diskurs, ermöglicht aber anderes: Raum für reflexive Berichterstattung, für Beobachtungen über die Zeit, für intensivere Recherchen und hintergründige und analytische Artikel. Aufmerksamkeit für Themen, die im Tagesjournalismus untergehen, und für Protagonist_innen, die sonst ausgeblendet werden. Als unbezahltes Polit-Projekt haben wir keine Auslandskorrespondent_innen und sind nicht die besten Facebook-Promoter_innen. Aber wir sind der bessere Ort für den Austausch von und die Auseinandersetzung mit linken Debatten und Themen in Wien – und, so viel sei unbescheiden-bescheiden gesagt: darüber hinaus. Unser Zielpublikum ist, und das unterscheidet uns von manch anderem linken Blatt, die breite Öffentlichkeit. Wir verstehen uns als gesellschaftskritisches Aufklärungs- und Bildungsorgan, das über Politthemen, Alltags-, Pop- und auch Hochkultur berichtet oder hin und wieder mal die Kreativindustrie unter die Lupe nimmt. Als Journalismus-Experiment, das zwischen Bewegungsnähe und Academia schwankt, das gesellschaftliche Ausschlüsse thematisiert und nach Möglichkeiten einer solidarischen, antirassistischen und antisexistischen Politik und Kultur sucht.
Bezogen auf unseren „Impact“ (so ein schönes Wort!): Auch wenn unser (nicht erwünschtes) Nischendasein es weitgehend verhindern mag, in hegemoniale Diskurse direkt zu intervenieren, so gelingt es doch, so glauben wir, gesellschaftskritische Reflexionen voranzutreiben. Zumindest aber gibt’s von uns die News zu Marginalisiertem und Subkulturen und die etwas andere Perspektive auf Themen, die der sogenannte Mainstream auch behandelt.
Weil wir Zeitungsmachen nicht als neutralen Nachrichtentransfer verstehen, sondern als politische Praxis, beziehen wir konkret Position. Wir finden das grundsätzlich gut, selbst wenn wir uns hin und wieder uneins sind, wie viel Meinung es tatsächlich braucht. Intensive redaktionsinterne Diskussionen und Auseinandersetzung sind jedenfalls zu 100 % garantiert – und finden auch ihren Niederschlag im Blatt.
Apropos Blattgestaltung: Wir geben’s zu, wir sind Print-Nostalgiker_innen, stehen auf die Haptik des good old Zeitungspapiers und die Möglichkeit, Artikel anzuordnen und das Heft zu strukturieren. Ihr auch? Wir arbeiten zwar immer wieder an unserer Optimierung (yeah!), hängen aber auch an unseren seltsamen Gewohnheiten, wie etwa den kryptischen Titeln auf Seite 1 oder unseren Rubrik-Namen: Weil wir etwa finden, dass Regieren und Widersprechen äußerst relevante Kategorien sind, wichtiger vielleicht als Unterteilungen in „In- und Ausland“. Alternativer Journalismus, so wie wir ihn verstehen, ist außerdem zum Mitmachen gedacht: Für Leute, die schon immer gerne was geschrieben haben oder die jetzt erst schreiben wollen. Kratzig oder ungehobelt, schwer lesbar oder allzu Aktivismus-enthusiatisch: Alles darf hin und wieder seinen Platz finden.

online seit 01.04.2015 18:31:06 (Printausgabe 70)
autorIn und feedback : pp




Widerstand Tag XYZ

Ein Diskursiv zu den Protesten gegen Schwarzblau (März 2018, MALMOE #82)
[17.11.2018,Redaktion]


"Ich befreie mich aus dem braunen Sumpf" (1)

aus dem Diskursiv:
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aus dem Diskursiv:
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