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  Prekär-Journalismus: Jetzt mit Knigge

Die "Freienfibel" gibt Tips


Sehr engagierte Leute vom Berufsverband für freie JournalistInnen (super Sache) haben per crowdfunding (eh klar) die Herstellung eines Ratgebers finanziert. Na, und weil sie vom Selbstmarketing (Kapitel 3: "Heute werde ich Marke") eine Ahnung haben, muss es gleich eine Bibel sein. Fraglos: Viele der Tipps von über 60 freien JournalistInnen in der Freienbibel sind praktisch und die Strategien mannigfaltig, wie man in Zeiten der totalen Medienkrise, der Prekarisierung journalistischer Arbeit unter der Flagge der Selbstausbeutung seine Stories vertickt und dafür bezahlt wird. Ellbogen spitzen, Netzwerken, soziales Kapital mobilisieren, seine Zielgruppe finden, sich in eine Marke verwandeln, diese erfolgreich vermarkten und sich dabei nicht vom Arbeitgeber über den Tisch ziehen lassen. Auch ethische Fragen werden angerissen, à la: Wie vereine ich Corporate Publishing und Herzensthemen? Darf ich Pressegeschenke annehmen? Der Epilog kommt schließlich von den AutorInnen: "Wir sind Unternehmer unserer eigenen Arbeitskraft - und meistens sehr begeistert davon. Krisen sind relativ". Aber: Auch wenn der Ton der Freienbibel aufmunternd und mobilisierend gewählt ist, etwas mehr Reflektion über Ausbeutungsmuster im eigenen Berufsstand und etwas weniger von der scharfen Ich-AG Würze hätte vielleicht ganz gut getan. Damit man sich beim Lesen nicht ständig wie in der klassischen Hustenbonbon-Werbung fühlt: "Sind sie zu stark, bist du zu schwach."



Freienbibel, 280 Seiten, 34,90 Euro



online seit 05.03.2014 09:30:16
autorIn und feedback : Jakob Weingartner


Links zum Artikel:
www.freischreiber.de



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