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„We Speak Whale“ Auf Klangexpedition im Möström Land Als ich den Bandnamen Möström zum ersten Mal hörte, musste ich unweigerlich an den Malstrøm denken, einen Gezeitenstrom vor der Küste Norwegens. Ganz falsch kann meine Assoziation damals nicht gewesen sein, denn einige Titel und Sounds von We Speak Whale spielen auf Unterwasserwelten an. Mit dieser Platte legen Möström ihr Debüt auf Unrecords vor, gemeinsam werkt das Trio aber schon seit 2010. Daneben ist jede von ihnen bereits viele Jahre als Musikerin und Musikaktivistin in unterschiedlichsten Projekten umtriebig (Gemüseorchester, Nitro Mahalia, Broken.Heart.Collector, Gustav, Girls Rock Camp, klingt.org …). Diese Einflüsse aus Experimentellem, Noise und Pop sind zu erahnen, die drei Instrumentalistinnen kochen damit aber ein eigenes Süppchen. Susanna Gartmayer (Bass Klarinette), Elise Mory (Piano, Keybords) und Tamara Wilhelm (DIY Elektronik) widmen sich mit viel Ernst dem Schabernack. Immer den Schalk im Nacken begeben sie sich auf eine poetisch verspielte Klangreise, bei der auch scheinbar schwere Sounds leichtfüßig dahin trippeln. Keine Spur von spröder, sakraler Noise-Improvisation. Scheinbar abstrakte Geräusche entwickeln ein Eigenleben. Der Opener „Werft“ entwickelt einen sägenden, klimpernden, surrenden, mahlenden Sog. „Humpty Dumpty“ hopst dahin wie ein aus den Fugen geratener Kinderreim, mit sphärisch „bösem“ Ende. Was in „We Speak Whale“ mit einer Frequenzstörung beginnt, wächst zu babylonischem Stimmgewirr an, durch das gemächlich ein U-Boot blubbert. In „I Dream of Jeannie“ ist eine eigentümliche Schlangenbeschwörung auf Wanderschaft zu hören und bei „Radio Dada“ blitzen Popsongs und Computerspiele durch den Sendersuchlauf. Die Nummer „Spuckspielautomat“ oszilliert zwischen meditativ-beschwörenden Klängen und treibendem Technowettlauf, absolut tanzbar und eines meiner Highlights. Eine absonderliche Gutenachtweise, bei der die Melodie Note für Note in den Gehörgang tröpfelt, liefert „Zwerge Gehen Schlafen“. Der „Kugelfisch“ windet sich durch jammernde Grashalme in einem Whirlpool und wird schließlich von Wellen davongetragen. Besonders langsam baut sich in „Karlsplatz“ eine dramatisch, bedrohliche Stimmung auf, Klimax und Kontrapunkt kommen mit einem Mikro-Rave am Schluss. Orgelflächen dominieren in meinem zweiten Favoriten „Emoticon“, der einen perfekten Soundtrack zu Vampir-Italo-Western abgeben würde. „Jahrmarkt“ ist die Überraschung zum Schluss, bei der Gameboy auf Balkan trifft. Hierarchien scheint es innerhalb des Bandgefüges kaum zu geben – Rhythmen, Melodien, und Soundflächen werden abwechselnd von unterschiedlichen Instrumenten bedient. Mal trägt die Pianomelodie eine Nummer, mal gibt die Klarinette den Rhythmus vor, mal dominieren Geräuschteppiche. Die ungewöhnliche Instrumenten-Kombi fügt sich stimmig zu einem variantenreichen aber trotzdem runden Album zusammen. Möström: „We Speak Whale“ (LP/CD, Unrecords 2015) MÖSTRÖM Homepage online seit 20.10.2015 18:07:19 (Printausgabe 72) autorIn und feedback : roz |
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