Tape, Hungry And Undervalued, 2020
Nach einer Reihe von EPs, die vor Kritik an und Verurteilung von Ausbeutungsstrategien im Spätsommer des Kapitalismus nur so strotzen, stellt der erste Release in voller Länge (auf Kassette!) nun „ein Konzeptalbum“ dar. Das sagt jedenfalls Charlie Valentine alias No Home, der_die in London lebende Schlafzimmer-Punk-Produzent_in und Sänger_in über Fucking Hell. Das Konzept lautet: „Stell dir vor, du bist der Teufel, der tausende von Jahren in der Hölle verbracht hat, und du versuchst, dich reinzuwaschen. Wie macht man aus diesem entmenschlichten Menschen oder dieser entmenschlichten Bestie einen wirklichen Menschen in der Welt unter den Sterblichen?“
Fucking Hell fordert die Zeit zurück,, die die Mechanismen der Prekarität uns stehlen. No Home nutzt eine unglaublich kraftvolle Stimme in experimentellen Songstrukturen mit minimalistischer Perkussion und Verzerrungsausbrüchen, um die Zeit zu dehnen und die Orientierungslosigkeit nachzuzeichnen, die durch die Ausgrenzung aus „Erwerbsarbeitszeit“ im Leben entstanden ist. Dabei überschreitet No Home jegliche Genregrenzen und widersetzt sich so Abschottung und Ausschluss. Überleben im Kapitalismus bedeutet Belastung und Fucking Hell fängt das Gewicht dieser Entmenschlichung auf einzigartig eingehende Weise ein, heißt es beim Musikportal Pitchfork. Sissyboy sagt: Diese Kassette ist Selbsttherapie und Befreiungsschlag. Und No Home selbst: „It’s about life and death, playing the devil and feeling one inch of love.“
Prekaritäts-Punk, wie wir ihn brauchen, genau so und genau jetzt! Limitiert auf 2 x 25 Stück! Unbedingt kaufen!
Zum Probehören und/oder Kaufen gibt es die Platte bei: SISSYSOUND – at the outer edges Pop! (Margaretenstraße 47, 1040 Wien, Dienstag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr, sissysound.com)