Die meisten Sportplätze sind seit dem 2. November gesperrt, aufmachen dürfen sie nur für den Leistungssport bzw. seit 7. Dezember für Individualsport. Was tun also Platzwarte in dieser Zeit? Dass sie nicht die ruhige Kugel schieben, erfuhr MALMOE am Wiener Meiselmarkt.
Hallo C.! Schön dich zu sehen, wie geht’s?
Es geht, das ganze nervt. Ich bin ja auch Individual-Trainer, und da geht grad nichts weil die Fitnesscenter zu sind. Aber auch weniger zu tun, das ist gut.
Wie viele Stunden bist du denn Platzwart?
Nur geringfügig. Jetzt teilweise mehr, weil ich seit März immer alles noch mehr kontrollieren muss wegen der Corona-Sachen. Das ändert sich ja ständig – die Regeln der Politik. Kaum hab ich die Schilder montiert, ist es wieder anders. Und ich versteh dann ja auch, dass es den Vereinen schwer fällt sich dran zu halten. Der A., mein Arbeitgeber, ist generell eher vorsichtig und hat ja dann am November bis Jänner generell die Anlagen gesperrt wo hauptsächlich Teamsportarten gemacht werden. Weil Leistungssport ist bei uns ja eh kein Thema.
Auch jetzt musst du kontrollieren, obwohl niemand trainieren darf?
Gerade jetzt! Da klettern immer, immer Leute rein, machen dieses oder jenes. Einzelne Spieler, aber auch einfach so Leute, die da abhängen wollen. Deshalb auch immer der Mist der überall rumliegt. Das sind nur teilweise die Eltern der Spieler.
Was sind generell deine Aufgaben?
Schauen, dass alles passt. Regeln einhalten, Reparaturen, vor allem viel mit den Eltern, die glauben ja immer ihre Kinder bis aufs Klo begleiten zu müssen, haben aber auf der Anlage eigentlich nur begrenzt, also als Zuschauer, etwas verloren. Kommunikation mit den Vereinen, dass alles funktioniert. Ich bin das Bindeglied zwischen den Mietern, also den Vereinen, und dem Pächter, also dem A.
Hat man da nicht immer die Rolle des ständigen Mahners?
Ja! Das ist nicht immer einfach. Aber unsere Vereine sind brav. Wobei sich leider niemand um den Platz schert, der verkommt.
Es gibt ja so ein Image, dass Platzwarte gern ihre Autorität ausspielen und so manchem Verein das Leben zur Hölle machen. Wie gehst du damit um?
Das ist mir wurscht eigentlich. Sicher gibt es ungute Exemplare, aber was hat das mit mir zu tun? Ich sag ja auch nicht, dass weil manche Vereine deppert sind, ihr es auch seid. Ich bin da pragmatisch, es gibt Regeln, und am liebsten hab ich auch wenig zu tun. Mit den meisten komme ich gut aus.