Bike.Polo.Stadt. #18
Das Bikepolo-Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Winterliga hat schon begonnen – ein untrügerisches Zeichen für poloUNfreundliche Witterungsverhältnisse, bei denen es Zusatzmotivation braucht, um sich in Zwiebelkleidung um den kleinen rosa Ball zu streiten. Ebenfalls typisch für den Herbst: Die Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich (vielen besser bekannt unter ihrer Abkürzung ASKÖ) informiert uns darüber, im nächsten Jahr den Bikepolo- und Inlinehockeyplatz auf der Schmelz in etwas Anderes umwandeln zu wollen. Das hat mittlerweile langjährige Tradition und schreckt uns nicht weiter. Der diesjährige Plan ist die Errichtung des einemillionundeinsten Beachvolleyballplatzes, im Jahr davor war es – soweit ich mich erinnere – eine Vergrößerung des bereits vorhandenen Kinderspielplatzes und im Jahr davor eine Hundeauslaufzone. Kühne Projekte allesamt. Vor allem die erweiterte Hundeauslaufzone, ganz zukunftsorientiert und im Geiste der One-Planet-4-All-Bewegung gedacht: Sport und Körperkultur endlich für das Tierreich! Auch die Fauna will schwitzen. Der nächste logische Schritt wäre dann natürlich Pflanzensport. Nicht immer nur dieses verkopfte, intellektuelle Grünzeug, nein! Ein gesundes Wurzelhirn in einem knackigen Chlorophyll-Body. Eine Stiefmütterchen-Work-out-Anlage anstatt eines schnöden Bikepoloplatzes, das wäre doch mal was. Oder gleich ein Parkplatz. Damit die zahlreichen Blumentrainer der angrenzenden Kleingartensiedlung näher an ihren Pflanzensportplätzen parken können und mit den per pedes gesparten Metern umso energetischer gartln können. Die österreichische heilige Dreifaltigkeit, Asfinag, ARBÖ und ÖAMTC, hätte es sicher gleich gewusst: Für alle Tiere, Pflanzen und Menschen ist es immer am besten, wenn ein Parkplatz gebaut wird. Amen.
War es Karl Valentin, Mark Twain oder gar Niels Bohr, der sagte: „Vorhersagen sind immer schwer, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“? Nun, sie mögen alle recht haben, aber wir Bikepolo- und InlinehockeyspielerInnen spüren deutlich die visionäre Kraft, mit der die Arbeitsgemeinschaft Sport und Körperkultur zu Tat schreitet, und fürchten uns deshalb nicht vor der Zukunft. Vielmehr blicken wir auf zu den großen VordenkerInnen, die in dieser Organisation am Schaffen sein müssen. Beachvolleyball, Spielplatz, Hundeauslaufzone. Genial! Ich warte auf das Jahr, in dem sie einen Fußballplatz bauen wollen. Vielleicht lässt uns aber auch nur die Tatsache, dass bisher alle Umbaupläne ein paar Wochen später, spätestens aber im Frühjahr wieder vergessen waren, so cool bleiben.
Apropos Vergesslichkeit: Jene PlanerInnen, die den Bikepolo- und Inlinehockeyplatz gerne auflösen würden, möchte ich daran erinnern, das eine oder andere Mal, so ihr wahrscheinlich übervoller Terminkalender es zulässt, einen kurzen Blick auf das Motto des Vereins für den sie arbeiten zu werfen. „ASKÖ – Sport und Bewegung für alle von 0–99 Jahren“ heißt es da. Potzblitz! Auch nicht schaden könnte ein Blick in die Selbstbeschreibung der ASKÖ auf ihrer Homepage: „Innerhalb der ASKÖ sollen möglichst viele Menschen die unterschiedlichsten Sportarten ausüben können.“ 110 Sportarten sind es momentan. Wir Bikepolo- und InlinehockeyspielerInnen hoffen, dass es mehr und nicht weniger werden. Ganz im Sinne der Arbeitersportbewegung, aus der die ASKÖ hervorgegangen ist: Sport für uns alle!
3,2,1 … Solidarität
Wer sich noch schnell einmal am Bikepolo auf der Schmelz versuchen möchte bevor der Platz wieder einmal schon oder auch nicht oder vielleicht doch aufgelassen wird:
Jeden ersten Mittwoch im Monat von 19:00 bis 21:00h ist Newbies Day.
Auch sonst kann jederzeit mitgespielt werden. Mittwoch von 17:00 bis 21:00h und Sonntag 14:00 bis 18:00h, ASKÖ Sportzentrum Schmelz, alles an Spielmaterial ist vorhanden, mitzubringen ist nur mensch selber.