Eine Fahne weht hoch oben am Fahnenmast fröhlich hin und her im Wind
Uff, du hast eine Fahne. Das weht mich glatt um. Wann warst du das letzte Mal duschen?
Fahne weht unbeirrt weiter
Okay. Ich versuche es anders. Laut Duden bist du ein „meist rechteckiges, an einer Seite an einer Stange befestigtes Tuch, das die Farben, das Zeichen eines Landes, eines Vereins, einer Gemeinschaft o. Ä. zeigt und als Symbol o. Ä. für etwas gilt“. Wie fühlt sich ein Leben an der Stange an?
Fahne hängt schlaff am Fahnenmast
So schlimm? Aber du hast doch die verschiedensten Bedeutungen, bist systematisch überbewertet: du kannst für eine Nation ebenso stehen wie auch als Rote Fahne für eine Bewegung und einen politischen Kampf. (Beginnt zu singen „So flieg, du flammende, du rote Fahne, voran dem Wege, den wir ziehn, wir sind der Zukunft …“)
Wackelt müde mit einem Zipfel
Ich frage nochmal anders. Du stiftest immer Identifikation für eine (imaginierte) Gruppe – sei es für eine sogenannte Nation, einen Fußballverein, eine militärische Einheit – sogar in der Sauna, in der ich früher gerne war, hatten die eingesessenen Frauenrunden dort ihre Fahnen mit denen sie immer dynamisch den Aufguss wachelten. Wehe der, die einmal eine falsche Fahne schnappte! Du bist also immer wichtig in dem Sinne, dass du umkämpft bist. Macht dich das nicht stolz? Immerhin bist du, nüchtern betrachtet, einfach nur ein Fetzen Stoff.
Fahne hängt nur mehr auf Halbmast
Ich weiß gar nicht warum du so beleidigt bist. Es gibt sogar Gesetze die es unter Strafe stellen, dich zu zerschneiden oder zu verbrennen. Dabei hast du gar keinen Nutzen! Hosen zum Beispiel haben einen Sinn, sie wärmen dich, und dennoch kann man sie zerschneiden, wie man nur will. Und du? Du wirst umhegt und beschützt. Wenn das keine Anerkennung ist! Und als Gegenleistung machst du einfach nur Nichts – du hängst ab und andre projizieren irgendwelche Phantasien in dich rein und sind sogar bereit für dich zu sterben. Das ist doch irre!