Das Debütalbum Because von Aivery feiert Tweenage-Angst galore.
Schon bei ihrem ersten Konzert, am Abschlussabend des Girls Rock Camp 2012, auf welchem Aivery sich als Band gefunden haben, war klar: hier passiert Ungewöhnliches! Nach nur einer Woche hatte die Band ihre grundsätzliche Idee musikalisch ausformuliert: Druck und Melodie!
2013 veröffentlichten sie bereits eine erste 7’’-Single auf dem Label unrecords, dann zwei Kassetten auf Wilhelm Show Me The Major Label (eine Seite davon mit wunderbaren Ramones-Coverversionen). Nachdem die drei Musiker_innen auch noch in anderen Bands (u. a. Wounds Of Castrated Dicks, No Fun, Me & Jane Doe, Lime Crush …) zugange sind und waren, gingen sie 2016 ins Studio, um endlich ihren ersten Longplayer aufzunehmen.
Nun präsentieren uns Jasmin Maria Rilke (Gitarre), Franziska Schwarz (Bass, Gesang) und Doris Zimmermann (Schlagzeug) ihr Albumdebüt Because (Siluh Records) und hauen uns damit aus den Latschen. Der Drang und Sturm, den Aivery aus den alten Zitronen Noise-Rock, Punk und Grunge imitationsfrei quetschen, ist unerhört.
Über Indiegrenzen hinweg entstand mit diesen Ingredienzen eine kantige und ungestüme Platte von knapp 30 strahlenden Minuten, die euch den Kopf waschen wird oder wie die Kolleg_innen von der Rockpresse so schön zusammengefasst haben: „Gerade im schöngeistigen Wien weiß man, wie aus einem Walzer eine Walze wird“ (Intro).
Spannung entsteht durch das Zusammenspiel komplexer Gitarrenriffs, scheppernder heavy Drums, der vielseitigen Stimme und des treibenden Basses. Aivery brechen zwar Songstrukturen auf und spielen mit Lärm und Stille, schaffen es aber dennoch, dabei nicht auf eingängige Melodien zu vergessen. Die Texte der Platte sind ein Füllhorn von Geschichten, die vom Loswerden und Aneignen, von Berührungsängsten und Abgrenzung handeln – kurz Tweenage-Angst galore in den Farben Groll, Wut und Aufbruchsstimmung.