MALMOE

Femdex

Femdex ist eine Initiative, die weibliche und nicht-binäre Künstlerinnen in der elektronischen Musik fördert. Die Datenbank und Social Media Plattform ist als Konsequenz einer Studie entstanden, die 2016 ein desolates Ungleichgewicht im Geschlechterverhältnis bei Bookings im Bereich elektronischer Musik offenbarte. Oftmals konfrontiert mit der in diesem Zusammenhang verwendeten Rechtfertigung, es gäbe nicht genug Künstlerinnen, um ein ausgeglichenes Booking zu ermöglichen, liefert femdex kontinuierlich Gegenbeweise. Diese Liste ist einer davon.
www.femdex.net

Angélica Castelló – Pacifico (Interstellar ­Records 2015)

Die in Wien lebende und aus Mexiko stammende Musikerin hat mit Sonic Blue eine hypnotisierende Collage aus Unterwasseraufnahmen, Subkontrabass-Paetzoldflöte, Elektronik und Tapeloops entworfen. Pacifico baut rund um einen sich langsam verändernden Flötendrone eine Unterwasserwelt auf, in der man nicht mehr zwischen dem Rauschen des Meeres und des Taperecorders unterscheiden kann oder will.

JASSS – Weightless (iDEAL Recordings 2017)

Silvia Jiménez Alvarez alias JASSS hat 2017, nach den zwei EPs auf dem Berliner Label Mannequin, ihr erstes Album auf dem schwedischen Label iDEAL veröffentlicht, welches von ihrem experimentellen Zugang zu Sound zeugt. Die chinesische Musikerin und Künstlerin Pan Daijing hat das Artwork der Veröffentlichung gestaltet. Der Track Weightless der gleichnamigen EP beginnt im experimentellen Arrangement zwischen verzerrten Sounds, geloopten Beats und schweren Industrial-Klängen und endet mit einer melodischen Bassline.

LCC – Ib (Editions Mego 2017)

Das spanische Duo, bestehend aus Ana Quiroga und Uge Pañeda, veröffentlicht mit Bastet bereits seine zweite LP auf dem Wiener Label Editions Mego – benannt nach der ägyptischen Göttin, die vor allem Musik, Tanz und weibliche Macht verkörpert. Es ist ein tiefsinniges, rituelles Album mit weitläufigen Klängen, die sich in verschiedenste Sphären verdichten und wieder auflösen. Ib ist ein unheimlich wirkender Track, der Sirenen, chorale Stimmgewirre sowie explosives Dröhnen in eine synergetische Komposition vereint, die zugleich Brutalität und Anmut entfesselt.

Marie Davidson – Je ne t’aime pas (Weyrd Son Records 2014)

Marie Davidson lebt und arbeitet in Montreal. Vergangenen Oktober erschien ihr drittes Album Adieux Au Dancefloor. Als Sängerin, Produzentin und Poetin findet sie Ausdruck in sehr dunklen, Synth-lastigen Arrangements zwischen Minimal Wave und French Pop. Neben ihrem Solo-Projekt ist sie Teil des Duos Essaie Pas. Je ne t’aime pas kreiert aus der Synthese des organischen Sounds mit ihrer fordernden, dennoch fragilen Stimme eine starke, mitunter verstörende, dennoch euphorische Atmosphäre.

Umfang – Wingless Victory (­Technicolour 2017)

Emma Burgess-Olson aka Umfang ist Mitgründerin des US-Kollektivs Discwoman, DJane und Promoterin. Sie hostet die monatliche Reihe Technofeminism im New Yorker Bossa Nova Civic Club und ist nicht zuletzt mit Discwoman eine der wohl umtriebigsten Unterstützerinnen diverser Club-Line-Ups. 2017 veröffentlichte sie Symbolic Use of Light, vielschichtiger, komplexer, konzeptioneller, technoider Sound, der dennoch leicht zugänglich und tanzbar bleibt.